Umzug ins Auditorium: Podiumsdiskussion zu Kommunikationssteuerung sprengt Seminarraum

Von: Claudio Rehmet / 18.06.2015

Quelle: Sascha Kappel

Unter dem Motto „Was leistet Kommunikation?“ veranstaltete die Deutsche Public Relations Gesellschaft e. V. (DPRG) am 12. Juni 2015 ihr erstes DPRG ZukunftsForum in Zusammenarbeit mit der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen. Im Fokus standen der fachliche Austausch, die Diskussion mit ausgewiesenen Experten der Kommunikationsbranche, die Vernetzung von Fachthemen sowie die Vorstellung von best-practice. Rund 120 Besucher und Besucherinnen nahmen an zahlreichen Keynotes und Panels teil. Der Arbeitskreis Kommunikationssteuerung und Wertschöpfung bot eine Podiumsdiskussion zum Thema „Kommunikationssteuerung in der digitalen Gesellschaft – Impulse, Erfahrungen, Neuorientierung“ an. Neuorientierung war noch vor Beginn des Panels gefragt, weil eine überwältigende Teilnehmernachfrage den vorgesehenen Raum überflutete.

Jürgen Kornmann, Leiter Kommunikation Personenverkehr bei der Deutschen Bahn, Joachim Landefeld, Comms Strategy and Stakeholder Relations bei der Deutschen Post DHL und Harald Stender, Bereichsleiter Group Communications New Media/Kommunikationssteuerung bei der Commerzbank nahmen auf dem Podium Platz. Kornmann sprach über exponentielle Erregungsspiralen, mit denen sich die Deutsche Bahn in Folge der Digitalisierung zunehmend auseinandersetzen müsse. „Speed, Speed, Speed ist in der Kommunikationsarbeit gefragt. Sie müssen in der Lage sein, ad hoc agieren und reagieren zu können“, so Kornmann und verwies dabei auf Online-Dienste wie Twitter und Facebook, die es Kunden ermöglichen, sich jederzeit mit potenziell hoher Aufmerksamkeitsspanne zu äußern. „Fällt eine Bahn aus, können Sie sicher sein, dass in wenigen Sekunden davon in Social Networks zu lesen ist“, fügte Kornmann hinzu und deutet auf einen Hochfrequenzjournalismus im digitalen Zeitalter hin. Um den Herausforderungen adäquat begegnen zu können leistet ein Monitoring-Team 24 Stunden Bereitschaftsdienst. Kommunikativer Erfolg wird unter anderem an den Buchungszahlen gemessen, nachdem beispielsweise ein Streik bekanntgegeben wurde.

Harald Stender, Bereichsleiter Group Communications New Media/Kommunikationssteuerung bei der Commerzbank bestätigte die Eindrücke Kornmanns, indem er betonte: „Die Meinungshoheit über viele Themen liegt längst nicht mehr bei Unternehmen. Im Krisenfall werden die Online-Kanäle befeuert.“ Dies führe oftmals dazu, dass Massenmedien auf die Themen aufspringen und in ihre Agenda übernehmen. Im Anschluss unterstrich Stender die herausragende Bedeutung des Dialoges für eine erfolgreiche Kommunikationssteuerung. Im besten Fall pflege die Unternehmenskommunikation eine enge Beziehung zum Vorstand sowie zur Strategieabteilung. Dies erleichtere die Ableitung von Kommunikationszielen aus den Unternehmenszielen. Einen Frageimpuls inwieweit die Interne Kommunikation in die Kommunikationssteuerung involviert sei, nahm Joachim Landefeld, Comms Strategy and Stakeholder Relations bei der Deutschen Post DHL auf und wies darauf hin, dass die Interne Kommunikation eine der größten Abteilungen bei der Deutschen Post DHL sei. Umfassende Mannschaftsmeetings, die in regelmäßigen Abständen abteilungsübergreifend stattfinden, um aktuelle Themen zu diskutieren und Synergien zu nutzen, seien somit unabdingbar. Für die interne Kommunikationssteuerung als besonders wichtig erachte er Feedbacksysteme für Mitarbeiter.

Die Resonanz für das Panel „Kommunikationssteuerung in der digitalen Gesellschaft“ war beeindruckend. Erst mit einem Umzug ins Auditorium konnte die Veranstaltung beginnen, da sich circa 35 der rund 120 Forumsteilnehmer für das Angebot interessierten. Zahlreiche Fragen im Anschluss bezogen sich vor allem auf die Ausstattung sowie Ausgestaltung der Abteilungen und Instrumente, die für Kommunikationssteuerung eingesetzt werden. Am Ende blieb nicht mehr genug Zeit, alle Fragen zu beantworten und so ging der rege Austausch im Sinne des DPRG ZukunftsForums und gemäß des zuvor von Kornmann, Stender und Landefeld erarbeiteten Credos „ad hoc Kommunikation, Dialog, Feedback“ auch nach der Podiumsdiskussion außerhalb des Auditoriums weiter.


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